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ERLANGEN

ERLANGEN-TAGEBUCH 2010

von thowi

HIER: ZU DEN BILDERN

Freitag, 04.06.2010


10 Uhr: Als ich heute morgen gegen 7 Uhr das Haus verließ, blickte ich als Erstes auf ein Poster an der Litfasssäule: „Die Depression kann auch DICH ereilen!“. Ein Omen? Wohl eher nicht. Denn seit gestern strahlt die liebe Sommersonne aufs Prächtigste und ein Minicomicstammtischchen im Siegismund konnte erstmals OPEN AIR ablaufen. Aus Angst vor Depressionen wurde da gar auf Alkohol verzichtet. Und die Aussicht auf großes wochenendliches Geldausgeben ist ebenfalls nicht derart tragisch, sollte uns ALLE die Depression ereilen, ist Geld eh keinen Heller mehr wert und ich hab wenigstens Heftchen zum Gucken.
Völlig erfolglos verlief meine Internetrecherche nach den gestrigen Gewinnern des ICOM-Independent-Preises im Internet. „Comix & Beer“ hatte unser Stammtisch ins Rennen geworfen und die Kollegen Blechreder und Muhr, als einzige Stammtischmohikaner gestern bei der Preisverleihung anwesend, hatte detaillierte Aufträge erhalten, wem sie im Falle eines Gewinnfalles zu danken hätten: Meiner Mutter für meine Geburt und Stammtischwirtin Marina für ihren „scharfen Happen“. Da investigativer Journalismus wohl aber eher nicht zu den Stärken von Comiceventberichterstattern gehört, steht zum jetzigen Zeitpunkt nun immer noch nicht fest, ob wir in die Hall Of Fame des Comicbusiness einziehen konnten.
14 Uhr geht´s nun also nach Frrrranken und ich frage mich jetzt schon, ob die gestern apostrophierten Stauwarnungen des Herrn Suski eintreten werden und sich dann DOCH Anzeichen einer Depression einstellen…


12 Uhr: DEPRIMIERENDE Zwischenberichte: Der ICOM-Independent-Preis ging mal wieder an die üblichen Verdächtigen, die Dresdner Beatcomixer erhielten wenigstens einen feuchten Händedruck in Form einer erneuten lobenden Erwähnung. Dafür können sie sich zwar nicht mal einen lumpigen Strietzel auf dem Weihnachtsmarkt kaufen, aber die ICOM hat die Ostquote irgendwie erfüllt. Glückwunsch, und: Wieder was dazu gelernt: Nicht ALLES, was sich INDEPENDENT nennt, ist auch wirklich unabhängig. Nachtrag: Der RÖHRENDE HIRSCH sprach in seiner Samstagsausgabe wohl nicht ganz unzutreffend von den “Wahrnehmungslegastenikern von der ICOM”... Die weit größere Katastrophennachricht kam per Anruf von Tangentus, dessen Auto wollte wohl nicht nach Bayern, hat auf halbem Wege nach Erlangen in Lobenstein den Motorgeist aufgegeben und wir müssen ihn somit am Wegesrand einsammeln.


19 Uhr: ENDLICH in Erlangen! Sitze im Biergarten am Neumarkt, warte auf mein erstes KITZMANN, ali hat es in ihren extremen High Heels auch geschafft, sich irgendwie auf einen Stuhl fallen zu lassen, Guido wird gleich eintreffen - ALLES IST SCHÖN, ALLES WIRD GUT! Auch Tangentus lehnte gute 4 Studen lang relativ entspannt an einem Baum nahe Lobenstein, hatte zwar eine seltsam-ungesunde Gesichtsröte, war aber ansonsten guter Dinge und wurde von uns aufgesammelt. Unsere Frage, warum er sich denn keinen größeren, mehr Schatten spendenden, Baum ausgesucht hatte, wurde damit beantwortet, dass dieser Mickerbaum einen STEIN ZUM SITZEN darunter hatte. Natürlich war der von Henrn Suski angekündigte Megastau in der Pampa zwischen Weißenfels und Droyßig vorhanden, heute 12 Kilometer lang und nervig, aber auch dies: KEIN GRUND FÜR DEPRESSIONEN! Die stellten sich nur zwischenzeitlich ein, als Frau Manderbach mir 3 Bier versprach (Nachbemerkung: Frau Manderbach, WO BLEIBEN DIE DENN?), wenn ich mein friedlich in Zimmerlautstärke vor sich hin dudelndes Autoradio ausschalten würde. Ich sagte zu, denn: So funktioniert gelebte Marktwirtschaft. Nun kann sie kommen, die Max und Moritz- Preisverleihung, die Hella, der Denis. Krickekracke mit Getöse!


21 Uhr: Mit leichter Verspätung startet die Gala, “das Hella“ völlig von Sinnen und ganz in weiß und sichtlich schlank geworden und mit dem Joker auf dem hageren Bauch - gegenüber sitzen die Herren Underduck, Zwergi und Maxithecat wie weiland Waldorf und Stadtler in ihrer Loge. Satz des Abends von Hella, an den Erlanger Bürgermeister Balleis, wie mir Erlanger Urgesteine eben zurufen: „Genannt „Siggi“: „Herr Bürgermeister, Sie wollen doch jetzt nicht diese 4 Zettel vorlesen, wir haben noch mehr zu tun!“- Eine echte Bereicherung dieser aller 2 Jahre immer locker werdenden Gala! Wieso allerdings (z.B.) Ralf König SCHON WIEDER was einheimsen musste, erschließt sich mir nicht… Ich erliege dem Abend und werde wohl erst wieder aus dem SCHWARZEN RITTER berichten können, wenn überhaupt…

Samstag, 06.06.2010

9 Uhr: “WENN ÜBERHAUPT” war wohl richtig, denn erneut haben wir es nicht geschafft, bis in den RITTER zu gelangen. Gelehrte streiten sich darüber, ob dies an alis Schuhwerk oder dem Gewimmel hinter dem Theater lag, in dem wir u.A. mit Herrn NAATZ über die PÜHDYS oder mit FIL über Thüringer Bratwürste mit Bautzner Senf philosophierten. Das Erlebnis der ANDEREN Art: Herrn Naatz etwas Anderes als Tabakszigaretten, Bohnenkaffee oder Schokolade konsumieren zu sehen! Gefühlt saßen mehr Leute im Biergarten hinter dem Theater, als drinnen. Als ich mir nach etwa einer Stunde den Weg aufs Klo bahnte, brandete im Saal immer noch Beifall auf. Ach so? Noch nicht zu Ende? Doch was will man auch erwarten, wenn Jahr für Jahr nur etablierte (und meist die GLEICHEN) Kollegen mit Preisen überhäuft werden. FIL, in der Stadt mit einer Show unterwegs, hat es wohl richtig gemacht, denn er hat jeden auf die Gästeliste setzen lassen, der ihm eine Eintrittskarte zur Gala vorlegte. Wird sich dies ändern, wenn Herr MUHR in zwei Jahren genügend geschleimbaggert hat, um Jurymitglied zu sein? Aber dann ist er ja auch schon ein GREIS und GREIS wählt KREITZ, so what? Gegen 1 war jedenfalls Schicht im Schacht, nachdem wir noch einige NEUE Zeichner zur Teilnahme an “Comix & Beer II” überreden konnten. Neu werden z.B. HAGGI und STEN sein. Jetzt wird erstmal gefrühstückt und geduscht und dann werden sich auch für ali und mich die heiligen Ladeshallenpforten öffnen!

12:31 Uhr: Seit ca. 2 Stunden irre ich relativ orientierungslos über den Salon. Zauberwetter draußen im Biergarten, neben mir konsumiert UDO SWAMP sein erstes Bier. Nichts Neues also? Wenn man den neu erwachten STICKERWAHN betrachtet (Ein RICHTIGER Salonbesucher MUSS einfach ALLE Sticker haben! Wenn man in diesem Jahr allerdings ein vollständig bestickertes Album sein Eigen nennen möchte, muss man, nachdem man alle, bis auf den EINEN BONUSSTICKER, zusammengebosselt hat, noch mit einer übergewichtigen Mangaka ein Hotelzimmer teilen, die Höhle des Grauens durchqueren, nicht rechts abbiegen, den EVIL DRAGON OF LIGHT besiegen und dies alles um 6 Uhr früh im Schwarzen Ritter notariell beglaubigen lassen. Wenn ichs richtig verstanden habe...?!?!), dann schon wie IMMER. Da werden alte Männer wieder jung. Gut, dass ich resistent bin und nicht dieser Erinnerung an die kurz nach der Pränatalität liegende Phase der Panini- Sammelleidenschaft erliege, im Osten hatten wir ja nix, schon gar keine Aufkleber. Höchstens Abziehbilder mit Schnattchen und Pittiplatsch, dem Lieben. Nicht umsonst bekommt der nicht mit Wichtig-Bändchen herum laufende normale Salonbesucher (Doch, auch SOLCHE gibt es!) in diesem Jahr am Eingang einen Pausenstempel aufgedrückt, auf dem “NERD” steht.

Die bisherigen Salonhighlights waren für mich bis jetzt auf jeden Fall STENs “RIA” und NATÜRLICH der neue SCHWEINEVOGEL. Wie in jedem Jahr kommt man nicht vorwärts, da an jeder Ecke ein neuer Quatschpartner wartet, aber: Budjet, budjet, das wird schon noch. Zurück ins Getümmel!

14:19 Uhr: Mir gegenüber mümmelt Kollege BLECHREDER soeben ein Brot. Er korrigiert gerade: Ein FLAMMKUCHENBAGUETTE! Sieht aber aus wie Brot. Kulinarisch völlig unausgewogen schwankt die Ernährung wieder mal zwischen WÜRSCHTEL und ähnlichen Verbrechen. Nachtrag: Kein Wunder, dass ich mir aus der Würschtelwüste ne satte GASTRITIS mit heimgenommen habe... Underduck in heller Aufregung, weil soeben einem Händler ein 1600 Euro teures Heft geklaut wurde. Sachen gibt´s, Leute gibt´s!

17:41 Uhr: Soeben im Hotel zwischengelandet. Kurz duschen und dann geht’s zum MEETING mit den Glümos, dem Stammtisch und der Illustratorenorganisation. Nachtrag: DIESE HITZE! Mit nichts ist man irgendwie zufrieden…!

Sonntag, 06.06.2010

Liebes Tagebuch! Ich hab dich lange Zeit ganz schön allein gelassen!
Das Meeting erwies sich als lustiges Zusammensein im Kreis Altbekannter. Story des Abends: Herr Graupner vermisste in der vergangenen Nacht seinen Schlafanzug im Hotel (Den schönen, FLAUSCHIGEN!) und musste diesen telefonisch gegen 2 Uhr der Hotelrezeption genauestes beschreiben, bevor sich am nächsten Morgen heraus stellte, dass das Graupnersche Nachtgewand den Weg der verschmutzten Bettwäsche gegangen war. Erstaunlichstes Erlebnis des Abends: Die Herren Pasda, Graupner und Wüstefeld lösten gemeinsam mit ali MATHEMATIKaufgaben. Bis jetzt ist mir der Grund dafür jedoch nicht bekannt.
Nachdem die Mäkelfritzen vom Stammtisch nicht das Bier in der BRASSERIE, unserem Treffpunkt, trinken wollten, zog ein Teil nach nebenan
ins BOGART. Wo allerdings das GLEICHE Bier ausgeschänkt wurde.
Schlappmachen gilt nicht. So stand dann gegen Mitternacht tatsächlich noch ein Besuch im SCHWARZEN RITTER an. In dieser berühmt-berüchtigten Stampede versuchten wir, die Heimfahrtsfrage nach LE zu klären. Nicht ganz ohne Widrigkeiten, nicht ganz ohne Befindlichkeiten. Aber: So Isser, der Erlangennerd: “Herunter gekommen ist noch jeder, da komm erst recht jeder auch zurück nach Leipzig…”


So. Das war´s dann wohl für 2010 mit Salonherrlichkeit. Bevor ich hier mit eisernen Besen aus dem Hotel gekehrt werde (Die Säuberungskolonne scharrt schon verdächtig an der Tür!), soll an dieser Stelle Schluss sein. Es war, wie immer ein ERLEBNIS, Franken von einem Schwarm Gleichgesinnter überflutet zu sehen. Die DEPRESSION wird sich sicher erst später einstellen, wenn wir uns in den Juni 2010 zurück wünschen oder das Erlanger Stadtsäckel mal wieder nach einer Abschaffung dieser herrlichen Veranstaltung schreien wird. Aber das ist im Augenblick noch WEIT entfernt.
ERLANGEN 2012 - WIR KOMMEN WIEDER!

thowi, Juni 2010